The Wolfhearted

Seth lächelte nur bei ihren Worten. "Ich glaube diese Person würde es sehr begrüßen, wenn du noch zum Tee bleiben würdest." Sein Lächeln wurde zu einem schelmischen Grinsen und er stieß einen Pfiff aus, der an den Jagdruf eines Falken erinnerte. "Na los Dakaria, schwing deinen Hintern hierher, wir haben Besuch."
Die Tür wurde weit aufgestoßen und ein kleiner Schatten flitzte heraus. Schon schoss eine kleine Pelzkugel, begleitet von lautstarkem und erfreutem Bellen, um die Beine der beiden Menschen herum und sprang dann mit einem riesigen Satz auf Seth´ Arm. Dieser lachte nur liebevoll und kraulte dem aktiven Fellbündel die Ohren. "Kann ich deine Meinung noch einmal ändern?"

Lillith lächelte leicht und blickte zur Tür. " Na wenn das so ist werde ich dich nicht weiter stören ich denke ihr wollt mit dieser Person alleine sein " sagte sie leise und machte anstalten die Zügel von Merlin zu richten. Sie hatte das Talent leute ihre Zeit zu rauben und das wollte sie ihm auf keinen fals.

Seth lauschte ihren Worten und schwieg, während sie einträchtig nebeneinander einhergingen. Als sie ihn auf das Haus oder vielmehr die kleine Hütte ansprach, nickte er. Aus dem Schornstein stieg Rauch auf, doch er war dünn und hell geworden. Er würde Holz nachlegen müssen, wenn er diese Nacht nicht frieren wollte. "Und wie ich sehe werde ich bereits erwartet". Die schwere Holztür öffnete sich wie durch Geisterhand einen Spalt breit, niemand war zu sehen, nur das flackernde Licht, hervorgerufen durch den Kamin.

" So schön der Wald auch ist birgt er auch gefahren, man kann ihn nicht einschätzen und trotzdem ist er dein Freund. Das Moos begleitet dich wohin du auch gehst, raus aus dem Labyrint aus Bäumen. sagte sie leise und löste den Blick von ihm und sah in der ferne ein kleines Haus. Es war aus holz und auf dem Dach war ein Steinkamin und vor dem Haus wuchsen wildblumen. " Ist das dein Haus dort hinten." fragte sie und blickte kurz zu Merlin

"Du bist verstoßen von der Welt, du bist auf dich allein gestellt. Die Waldluft hüllt dich tröstend ein, sie scheint dir Freund und Schutz zu sein." Es war ein leise gemurmelter Singsang und als er sie anschaute waren seine Augen hart wie die Steine zu seinen Füßen. "Doch noch ist mein Kampf nicht vorbei und eines Tages werden sie verstehen, dass ich mehr bin als sie ahnen. Eines Tages werden sie um Vergebung winseln, doch dann ist es zu spät."

Lillith blickte traurig auf den Boden es enttäuschte sie sehr den Fremden nicht näher kennen lernen zu können leise seufzte sie. " nun ja dann kann ich daran wohl nichts ändern " sagte sie und sah ihn mit leeren Augen an die Hände stark um Merlin Halfter. Schon lange war sie keinem mehr begegnet der den Wald so sehr liebte wie sie.

Azrael schaute ihr mit Verwunderung in die Augen. Sollte das etwa bedeuten, dass er seine wahre Natur irgendwann vergaß und auf ewig dazu verdammt war ein Mensch zu bleiben? Und was meinte sie mit ihren letzten Worten? Hatte sie isch etwa in ihn verliebt? Er hatte geglaubt, dass wäre für sie alles nur ein Spiel gewesen. Die Bestie, der er begegnet war, hätte das alles nur als Spiel angesehen, da war er sich sicher.
"Ich möchte aber nicht vergessen, wer ich wirklich bin."

Seth Lächeln wurde verschlagen. "Das ist keine so gute Idee, auch wenn ich gerne einen Tee mit dir trinken würde. Zum einen ruft es mich in mein Heim zurück und zum anderen warten die Dorftrottel nur darauf mich in ihre schmutzigen Finger zu bekommen." Er schritt neben ihr einher und schaffte es mit seinen weichen Jagdstiefeln kaum ein Geräusch auf dem Waldboden zu machen. Er wich mit solcher Selbstverständlichkeit jedem Ast und jeder Pflanze aus, die ihn zu verräterischen GEräuschen verleitet hätte, dass es offensichtlich war, dass er nicht selten in diesen Wäldern und zu diesen gefährlichen Zeiten unterwegs war.

Plagas küsste ihn auf die Wange und legte eine Hand an sie "Das passiert wenn man ein Mensch ist...". Sie seufzte und sah dann in den Wolkenlosen Himmel "Jeh länger du in dieser Form bleibst, desto mehr vermenschlichst du. Denk allein daran was ich eigentlich für eine kaltblütige Bestie bin..." sie zuckte zusammen als sie kicherte "Und jetzt habe ich mich verliebt....".

Azraels Blick wurde glasig. "Meine Vergangenheit holt mich ein", seine Stimme war rau und von Verlangen durchtränkt. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht ohne darauf zu achten, dass ihr eines Auge nicht menschlich war. "Es ist eine Art Identitätskrise. Bin ich noch ein Wolf? Bin ich noch derselbe?"

"Schön dich kennen zu lernen" sagte sie sanft und ging zügig neben ihm her. " darf ich dich vielleicht auf einen Tee in die Taverne am Waldrand einladen?" Fragte sie zögerlich und sah ihn an.

"Mein Name ist Serathiel Cainon, aber man nennt mich nur Seth." Er lächelte, dieses Mal weder schelmisch noch gefährlich, sondern einfach nur freundlich und sanft. "Aber nun komm, ehe der Mond seinen Höhepunkt erreicht, denn dann ist die Zeit der Diebesbanden gekommen und nichts und Niemand ist in diesem Wald mehr sicher."

Azraels lächeln brachte Plage fast zum kochen und ihre Hand zitterte in seiner. Sie lehnte sich gegen ihn und strich über seinen Nacken. "Was denkst du gerade?". Sie konnte in seinen Augen sehen das er angestrengt mit seinem Inneren war. Auch das sein Atem nichtmehr konzentriert gleichmäßig gieng wies darauf hin.

Azrael lächelte und nahm ihre Hand, die an seiner Hüfte geruht hatte, in seine. Er führte sie bedächtig an seine Brust und ließ sie seinen beschleunigten Herzschlag spüren. Ihre Wangen hatten sich in einem charmanten Rosaton gerötet, was sie noch schöner wirken ließ. Nicht einmal ihr unmenschliches Auge oder gar ihr, von scharfen Zähnen gespickter, Mund schreckte ihn ab. War er nicht unter Klauen und Zähnen aufgewachsen? Es störte ihn nicht, dass sie weder ganz menschlich, noch ganz wölfisch aussah, das tat er auch nicht. Stören beschrieb nicht annähernd angemessen den Aufruhr in seinem Innern. Zusammen mit seinem männlichen Stolz, dass Plage ausgerechnet ihm ihr Vertrauen geschenkt hatte, stiegen die Erinnerungen in ihm auf. Alte wie neue. Erinnerungen an eine Wölfin der er die Treue geschworen hatte. Doch war er jetzt überhaupt ein Wolf? Erinnerungen an eine beinahe vergessene Zeit, in der seine Eltern noch gelebt und sein Rudel noch ganz gewesen war. Erinnerungen daran wie es sich anfühlte von einer Fähe begehrt zu werden, ihre Liebe zu erringen und dann sein Herz brechen zu spüren, wenn sie starb. Ein Schicksal, welches allen Geschöpfen früher oder später beschieden war. Er stieß ein rauhes Knurren aus. Er sollte diese Gedanken beiseite schieben. Sollte sich nur auf das hier und Jetzt konzentrieren.

"Sehr gerne nur lasst mich doch deinen Namen wissen? " fragte sie mit leichter stimme und sah ihn an. Irgendetwas zo sie magisch zu ihm und sie wollte noch nicht das dieses Gespräch endete. Gedanken verloren griff sie nach Merlins Zügeln.

Seth nickte nur und blinzelte, als würde er aus einem Traum erwachen. Er machte einen Schritt zurück und schaute erneut zum Himmel auf. "Ich habe sie schon viel zu lange allein gelassen, sie ist sicher besorgt." Er schaute zu Lilith als würde er sich fragen wer sie war und woher sie kam, dann lächelte er. "Schön deine Bekanntschaft gemacht zu haben, ich bedaure es zwar sehr, aber ich werde mich jetzt zurückziehen müssen. Soll ich dich noch aus dem Wald hinausführen?"

Plage spürte wie ihr Herschlag mehr und mehr anschwoll und ihre Hand wanderte in seinen Nacken. Ihre Andere Hand legte sich an seine Hüfte "Danke" hacuhte sie mit gesenkter Stimme. Sie zog seinen Kopf zu sich und hauchte dem Mann vorsichtig einen Kuss auf die trockenen Lippen, nachdem sie ihr Mundtuch runtergezogen hatte. Sie ließ wieder von ihm ab und Sah zu ihm hoch, ihren nicht Menschlichen Mund unsicher verzogen.

Lillith wurde unruhig und versuchte sich aus seinem Blick zu befreien doch es gelang ihr nicht sie verlor sich in seinen schönen Augen und errötete leicht. " Nein das Gefühl kenne ich nicht aber ich hatte auch noch nicht vor zu sterben. " sagte sie ruhig und strich sich eine sträne aus dem Gesicht und drückte Merlines Hals kurz .

"Ja, mit ihrem geheimnisvollen Schimmer hat sie schon so manchen betört." Er schaut zu Lilith und Merlin auf, wobei er Merlin mit einem scharfen Blick bedachte. "Doch ihr solltet vorsichtig sein, denn ihre Schönheit lenkt nur von der Gefahr ab, die von ihr ausgeht.  Die ganze Pflanze, besonders Wurzeln und Samen sind sehr stark giftig und im Winter ist ihre Macht am größten." Er schaute träumerisch zum Himmel auf. "Bald wird sie wieder in ihrer vollen Kraft stehen." Er schaute zu Lilith zurück und sein Blick bohrte sich in ihren. Etwas seltsamen lag in ihm, etwas, das an Wahnsinn erinnerte. "Kennst du das Gefühl, wenn du glaubst durch deine Adern fließe Eiswasser? Deine Muskeln verweigern sich dir und dein gesamter Körper beginnt zu kribbeln und zu brennen. Krämpfe, schnelle Atmung, Herzrhythmusstörungen, Abfall des Blutdruck. Es braucht nur wenige Gramm und du bist innerhalb von drei Stunden verstorben."
Er sprach mit sanfter, leiser Stimme, beinahe liebevoll, was in einem vollkommenen Kontrast zu seinen abscheulichen Worten stand.

" Sie ist wunderschön" sagte Lillith mit strahlenden Augen. Oft war sie im Wald gewesen und hatte an den schönen Blumen gerochen und im Gras gelegen und in den Himmel gesehen. " Merlin komm her und schau dir diese Schönheit von Blume an." Sagte sie sanft und wartete bis der Hengst neben ihr stand und streichelte sanft seine Nüstern.

Seth ging nicht auf ihre Frage ein, sondern warf Merlin einen warnenden Blick zu. "Bleib wo du bist, Hengst, und gib acht, wo du deine Hufe hinsetzt." Dann hockte er sich nieder und streckte seine Hände aus wie ein junges Mädchen, welches zum ersten Mal die heilige Mutter Gottes berühren durfte.
Ehrfurchtsvoll und mit Bedacht begann er einen leisen Singsang in einer fremdländisch klingenden Sprache. Er zog ein Messer und ritzte eine Rune in die Erde, dann schnitt er mit einem silbernen, reich verzierten Dolch vorsichtig ein Stück von einer seltsam anmutenden Pflanze ab. Ihre Blüten waren in einem dunklen Blau, wie der Himmel bei früher Nacht. Die zwei unteren Kelchblätter waren klein und schmal und glänzten in einem helleren Blau. Sie wurden von zwei seitlichen Kelchblättern, die beinahe kreisförmig waren, umschlossen und erinnerten an die stählernen Helme der Soldaten.
Als er fertig war, ließ Seth seine Werkzeuge in einen ledernen Beutel, den er um die Hüfte trug, verschwinden und stand auf. Nur die Rune zeugte noch von einem Eingriff von Menschenhand. Offenbar lag es nciht in seinem Interesse die Pflanze gänzlich auszureißen und sie somit zu vernichten.

" was hast du gesehen? " fragte Lilith Neugierig und drehte sich um. Aus dem Augenwinkeln erblickte sie Merlin dann sah sie wieder auf den Boden und dann zurück zu Seth

"Oh", das Grinsen des jungen Mannes wurde breiter. "Da wäre zum einen die Tatsache, dass ich niemanden außer dir hier vor mir stehen und zittern sehe. Dann wäre da noch der Hinweis von dir, dass du deine Freunde aus den Augen verloren hast und dass es unwahrscheinlich ist, dass dein Pferd dich retten kann, wenn ich es darauf anlegen würde dir etwas anzutun." Er ließ den Blick vielsagend über ihre Kleidung wandern, die vom Ritt verknittert war und Pferdehaare aufwies.
Das Grinsen des Mannes erlosch und er trat zurück, als habe er plötzlich jegliches Interesse an seiner Beute verloren. Als wäre ihm sein Spiel langweilig geworden. Statt dessen bohrte sich sein Blick in etwas, das hinter Lilith lag und ein glasiger, träumerischer Glanz trat in seine Augen. "Aconitum, ich habe dich gefunden", flüsterte er mit beinahe andächtiger Stimme.

Lillith wich zurück und sah ihn etwas ängstlich an." Wer hat gesagt das ich alleine bin" sagte sie ruhig und sah ihm in die Augen. Merlin würde spüren wenn es ihr nicht gut ging und kommen..
Anwartend sah sie Seth an

Seth bleckte die Zähne zu einem Grinsen. "Das ist gut für sie, doch warum haben sie dich im Stich gelassen? Selbst wenn du eine taffe kleine Kriegerin bist, so bist du doch vollkommen allein." Er trat noch einen Schritt auf sie zu, ragte bedrohlich über ihr auf und zwang sie zurückzuweichen. "Du bist nur ein Mädchen und ich bin ein Mann und wir sind ganz allein." Die letzten beiden Worte zog er in die Länge und es klang düster und unheilverkündend.

Azrael hatte plötzlich das Bedürfnis sie ebenfalls zu berühren und reckte den Kopf vor. Erst im letzten Augenblick dachte er daran, dass er sich nicht mehr in seiner wölfischen Gestalt befand und statt sie über die Wange zu lecken, wie er es als Wolf getan hätte, küsste er sie sanft auf die Wange. "Ich könnte es mir nicht verzeihen dich ohne Rückendeckung ins Gefecht ziehen zu lassen." Er sprach mit ihr, wie er es mit einem Krieger getan hätte und vermied es zu erwähnen, dass er sie beschützen wollte. So wie er sie kennen gelernt hatte, in dieser einzigartigen, unglaublich machtvollen Gestalt, brauchte sie seine vergleichsweise klägliche Hilfe nicht und währe wahrscheinlich beleidigt.