The Wolfhearted

[Jetzt wollte ich schon Buki schreiben^^]
Azrael schaute dem Welpen mit mäßiger Verwirrung nach. Panisch und über seine kurzen Beinchen stolpernd stob es davon, rempelte andere Menschen an und schrie wie von Sinnen "Wölfe" und "Hexen". Azrael wusste nicht, was Hexen waren, doch es musste etwas schreckliches sein.
Für einen Moment glaubte er, die Menschen würden ihn und Plage zur Verantwortung ziehen, doch sie schimpften nur über den Jungen und wenn einer doch wütend zu Plage schaute, dann blitzte gleich das Erkennen in seinen Augen auf und er senkte erfürchtig den Blick.
Azrael hingegen schaute seine Begleiterin mit unverholenen Gefühlen an. Zwar war er noch immer über die Reaktion der Menschen verwirrt, doch in seinen AUgen leuchtete auch die Belustigung. "Ich glaube kaum, dass es dieser Welpe noch einmal wagen wird die Pfote nach uns auszustrecken." Er zwinkerte ihr zu und lächelte sie an.

Plage wollte sich gerade zum Markt äußern als sie sah wer, oder eher was neben Azreal stand. Ihr freundlicher Blick wurde herablassend und strafend. Sie gieng auf den Jungen zu und stemmte ihre DFäuste in die Hüfte um sich dann zu ihm runterzubeugen. Sie fixierte seine Augen in denen sich angst wieder spiegelte. "Dumme Idee Jungchen, ganz ganz dumme Idee" raunte sie dunkel. Sie zog ihr Mundtuch herunter und entblößte die mit rasiermesserscharfen Zähnen besetzte Fratze. Sie bleckte die Zähne und knurrte, dann verschwand der Junge. Sie schob sich das Tuch wieder zurecht und sah dem schreienden Kind hinterher.

Azrael schaute noch einmal kurz zu den Männern zurück, doch dann wandte er sich ab, nicht länger in der Lage dieser Schmach zuzusehen. Wer war der Alpha dieser Leute und warum tat er nicht etwas gegen diese Armut? Als sie ans Ende der Gasse kamen, schaute er sich mit neuentfachter Neugierde um. Überall standen diese seltsamen Dinger, die Plage Wagen nannte, einige von ihnen waren leer, in anderen schien bereits etwas zu liegen, doch waren sie abgedeckt mit dünnen Fellen, die er keinem Tier zuordnen konnte. Hier würde also der nächste Markt stattfinden. Zwischen diesen Wagen würden sich die Menschenmassen hin und herschieben, um Waren zu betrachten und an sich zu nehmen. Der Platz sah so groß aus, doch würde er mit all den Menschen gefüllt wohl eher klein wirken.
Plötzlich wurde er durch eine Bewegung, die er aus den Augenwinkeln sah, abgelenkt. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit wirbelte er herum und griff zu und für einen AUgenblick war er wieder der Wolf, dessen kräftige Kiefer auf sein Ziel niederschossen. Was er zunächst für eine angreifende Schlange gehalten hatte, entpuppte sich jedoch als der greifende Arm eines Welpen, der jetzt vollkommen überrumpelt und mit noch immer ausgestreckter Hand vor ihm stand und ihn zitternd aus großen Augen anstarrte. Es war ein kleiner Taschendieb, der Plage beobachtet hatte, wie sie den Männern Geld zugeworfen hatte und sich nun an ihrem Beutel zu schaffen machen wollte.
Azrael ließ den Jungen verwirrt los. Er begriff nicht, weshalb sich das Kind so angeschlichen hatte und schaute nun fragen dzu Plage. Vielleicht kannte sie das Kind ja und es war nru ein Streich gewesen.

Plage sah zu den Männern und warf ihnen ein paar Münzen hin und lächelte. "Nun Azrael, in einer Gesellschaft von Reichen muss es auch immer Arme geben." sie sah etwas gekränkt zu ihm. "Ältere und schwache werden nicht etwa gepflegt, sondern sich und der welt überlassen. Helfen ist hier segen und nicht alltag". Sie lief weiter und sie kamen auf einen großen Platz. Hier standen stände herum, leere, nackte stände die sich mit dem nächsten morgen füllen würden und in allen erdenklichen farben erstrahlen. Ware aus aller herren ländern, essen.

Azrael war es nicht gewohnt durch die engen Gassen zu wandern und er schaute interessiert, aber auch eingeschüchtert, an den riesenhaft wirkenden Hausfassaden empor. Überall tummelten sich Menschen und viele von ihnen sahen nicht besonders vertrauenserweckend aus. Dennoch verspürte er keine Angst. Er vertraute Plage, schließlich lebte sie hier, und er konnte sich nicht vorstellen, dass die Menschen gegeneinander die Hände erhoben. In seiner Welt gab es keinen Raub, keinen Mord, nicht so wie es ihn unter Menschen gab. Rasch schloss er zu Plage auf und als er dicht bei ihr war, wies er mit einer raschen Handbewegung auf ein paar ärmlich gekleidete Männer, die vollkommen ausgezerrt am Boden saßen und kleine Becher oder Beutel empor streckten. "Was tun die da? Und weshalb sehen sie so verharrmt aus? Hier gibt es doch genügend Futter für alle." Es irritierte ihn, dass es in dieser Fülle von Nahrung derart ausgehungerte Menschen gab.

Plage nickte und lief einen Bogen um die Händler. Um diesen auszuweichen mussten sie durch eine enge Gasse. Plage sah sich um, doch diesesmal war sie nicht alleine. Azrael war bei ihr. Und mit sicherheit wusste er auch mit seinen großen Händen und der Muskelmasse umzugehen, auch ohne es gelernt zu haben. Doch trozdem lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie verschränkte die Arme vor dem Körper als würde es sie frösteln.

Auch Azrael blickte den Mann oder vielmehr seinen Handkarren an. Eine Mischung aus Verwirrung und Erkennen spiegelte sich in seinen Augen. Waren dies die sonderbaren Gebilde, die Plage ihm vor kurzem als "Wagen" beschrieben hatte? Er ließ seinen Blick niedersinken auf die Räder des Karren und nickte stumm. Diese riesigen Scheiben vermochten sicherlich tiefe Rillen in den schlammigen Boden zu reißen.
Ehe er sich jedoch darüber wundern konnte, weshalb der Mann einen Karren benutzte, der offenbar leer war, vernahm er Plages Stimme und schaute auf. "Gerne, wenn wir nicht wieder an den Leichenort gehen müssen." Noch immer erschauerte er bei dem Gedanken an seine toten Verwandten, die so lieblos übereinander gehäuft waren und von Jedermann betrachtet und befummelt wurden. Hatten diese Menschen etwa so wenig Ehre im Leib, dass sie Leichen schänden? Taten sie dies mit ihres Gleichen auch?

Als sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten sah sie sich um. Ein Mann zog einen Wagen hinter sich her und nickte ihr zu. Plage lächelte und hob die Hand. Dann überlegte sie kurz "Komm, ich zeig dir wo morgen Früh der Markt ist" sie sah zu Azrael zurück und konnte sich ihr kichern nicht verkneifen als sie seine Vorfreude in den Augen sah.

Azrael folgte ihr, die Augen mit der gestreckten Hand abschirmend. "Ich gebe dir alle Freiheiten. Was immer du für geeignet findest, meiner Nähe sei dir bewusst." Er grinste sie an, versuchte so seine Nervousität zu überschatten. Er freute sich wie ein junger Welpe, der zum ersten Mal aus der mütterlichen Höhle krabbeln durfte und hätte ihr am liebsten gesagt, dass er alles sehen würde. Alles auf einmal.

Lilly:
Azrael lächelte sie an. "Lass uns nicht hier drinnen Wurzeln schlagen. Hast du nicht Lust mich ein wenig durch die menschlichen Gebräuche zu führen?" Er zwinkerte ihr aufmunternd zu und wartete auf ihre Antwort. Er würde sich gern von ihr Führen lassen und außerdem wurde ihm langsam mulmig in diesem Haus. Zwar war es sehr schön und er spürte die Natur in ihm, doch war es ein geschlossener Raum und er bekam so langsam Platzangst.

Lé me:
Plage stand auf und gieng langsam richtung türe "Du hast recht, ich zeige dir das Dorf" Sie öffnete die türe und kniff die augen zusammen. Inzwischen schien draußen die Sonne und das licht war greller als innen. "Was willst du sehen?".