Wald zu Agardo

Nachdem er sein Mal beendet hatte, packte Buki erneut die Läufe des deutlich weniger wiegenden Rens und zerrte es hinaus auf die Lichtung. Vielleicht würde es hier schon bald einen Frischbeutehaufen geben, wie es ihn in seinem alten Rudel gegeben hatte. Und vielleicht würde es hier auch bald ein Rudel geben.
--> Lichtung

Sie setzte sich und sah in den Himmel, dieser bedeckte sich langsam mit Wolken. Doch für sie erschien er genauso Feuerrot wie damals. Sie sah allesvor sich, als wäre es gestern gewesen. Sie senkte den Blick und legte sich hin, ihr war nicht nach nachdenken zumute.

Buki sah auf, als sie sich von ihm abwandte und schaute ihr für einen Moment nachdenklich hinterher. Doch dann senkte er den Kopf wieder zu dem Fleisch. Er würde ihr nicht nachlaufen und wollte ihr Zeit für sich lassen. Es war sicherlich viel auf einmal plötzlcih nciht mehr allein zu sein und gleich so viele Wölfe um sich zu haben, von denen sie Hälfte sie nicht einmal beachtete. Sie würde zurückkommen, wenn ihr danach war.

Kiba sah ihm nur kurz zu, ehe sie sich abwand und über die Lichtung trottete. Hier und da schnupperte sie und hinterließ einmal ihre Duftmarke. Sie lief kreuz und quer über den verbrannten Boden der nun schon ihr ganzes leben lang ihr zuhause war.

Abermals grinste Buki auf seine wölfische Art und ehe Kiba noch einmal etwas sagen konnte, verbiss er sich bereits in dem Hinterleib des Rens und schlang in gierigen Bissen große Brocken hinunter. Es wirkte bereits so, als habe er seit Tagen ncihts mehr gefressen.
Während er fraß beobachtete er sie aus den augenwinkeln. Zum einen, weil ihn noch das alte Misstrauen packte, wenn er fraß. Nur alzu oft hatten die anderen, stärkeren Krieger ihn gelehrt, dass man stets seine Umgebung beobachten sollte, um nicht zum Opfer zu werden. Zum anderen aber auch, um herauszufinden, wie sie auf sein Verhalten reagierte. Sie war zwar nicht die Art Fähe, die er zum Alphatier gewohnt war, doch dies war ihr Revier und sie sah sich wohl als Alpha. Dies hatte sie durch ihre wilden Gebärden nur zu deutlich gezeigt. Es belustigte ihn, sie nun auch so zu behandeln, wie es sich gehörte.
Zudem war es für ihn etwas ganz neues, dass er keinerlei Probleme damit hatte, sie derart zu behandeln. Bisher hatte er sich stets jeder Unerwerfung, außer seinen Eltern gegenüber, erwehrt. Es war sogar des Öfteren zum Kampf gekommen.

Kiba schlang die Fleischstücken hinunter und genoss das gefühl das sich einstellte wenn man seinen hunger stillt. Sie sah zu Buki auf und bemerkte das er nicht fraß. Sie brauchte einen Moment bis sie verstand das sie sich als Alpha aufgeführt hatte und er sie anscheinend auch so behandelte. Sie nahm noch ein stück und schlechte sich dann die Lefzen sauber "Du darfst..."

Buki betrachtete sie, wie sie ihre Gier stillte und das saftige Fleisch ihren Rachen hinunter zwang. Er wartete in ruhiger Haltung ab, bis es an ihm war zuzubeißen. In seinem Innern tobte es bei ihrem Anblick und seine Triebe meldeten sich.

Sie lachte auf "Ja da hast du recht Kabuki". Sie stand auf und betrachtete das Ren. Das Wasser lief ihr im Maul zusammen. Auch wenn man es ihr nicht zutraute- töten war das allergrößte für Akiba. Sie liebte es und es erfüllte sie immerwieder mit einem wohligen Gefühl wenn sie es tat. Sie sah zu ihm, grinste und biss in das Fleisch.

Buki bleckte grinsend die Zähne und schaute zu ihr zurück. "Ist wohl doch kein so schlechtes Unterfangen unter Wölfen zu leben".

Akiba leckte sich die Pfoten und kaute das getrpcknete Blut weg. Sie schenkte Buki einen zuckersüßen Blick "Danke, das weiß ich sehr zu schätzen."

Auch Kabuki hielt inne und gönnte sich einen Moment des Verschnaufens. Mit sorgfältig um die Pfoten gelegter Rute setzte er sich Kiba gegenüber und legte den Kopf schief. "In meinem alten Rudel gab es immer eine Jagtabteilung, die den Frischbeutehaufen täglich aufgefüllt und von Krähenfraß befreit haben." Sein Blick glitt von ihr ab und schien in weite Fernen zu schweifen. Beinahe konnte er die Wölfe zwischen den Bäumen sehen, wie sie in ihrer gewohnten Disziplin und Präzision jagten. "Wir sind jetzt zu Zweit und wenn du meine Anwesenheit gestattest, werde ich dir jederzeit zur Seite stehen."
Er war für die Treue geboren. Die Treue zu seinem Rudel, zu seinem Anführer. Es wurde ihm in die Wiege gelegt und er hatte es mit der Muttermilch aufgesogen. Warum nur hatten sie ihn verstoßen?

Nachdem sie die Beute eine weile geschleppt hatten hielt Kiba an, sie standen am Rand der Lichtung. Sie ließ das Ren Plumsen und setzte sich laut seufzend. Dann sah sie zu Buki und lächelte schief "Wenn sich das Schleppen nicht immer so lohnen würde...".

[Tut mir leid, wenn ich so kurz angebunden bin, aber mir fehlt irgendwie die Kreativität]
Buki stieß einen Fluch aus, der jedoch dumpf im Fleisch verging, dass ihm zwischen den kräftigen Kiefern hing. Etwas mühselig hob er den Hinterleib des prächtigen Rens über den Stamm und achtete darauf nciht auf dem Moos auszurutschen, welches sich bereits in einer dichten Decke über den verstorbenen Riesen ausgebreitete hatte. Glücklicherweise waren die Äste bereits morsch und als sich eines der Hinterläufe in einer Vergabelung verfing, riss er den Sticken samt Ast einfach mit sich. Er hatte in seinem Jagtfieber gar nciht mitbekommen, wie weit sie gelaufen waren und es erstaunte ihn, dass eine einzelne Wölfin ein derart riesiges Revier für sich beanspruchte und es halten konnte.

Kiba trottete weiter und erst jetzt fiel ihr auf wie weit sie gehetzt waren. Sie zog das Beutetier über einen Umgefallenen Baum und grinste, soweit es öglich war, zu Buki.

[Leider nein..vllt. noch immer vom Festival geplättetO.o]
Bukis Nasenrücken kräuselte sich, als er den süßen Geruch der Frischbeute in die Nase bekam und am liebsten hätte er sich auf die Beute gestürtzt und sie bis auf die Knocken aufgefressen.
Doch er hielt sich zurück, nickte statt dessen Kiba zu und packte das Ren an den Läufen. Er packte den schweren, hinteren Teil, sodass Kiba nur den leichteren Kopf tragen musste.

(Weiß einer von euch was mit meinem Schreibpartner ist? O.o )

Kiba entspannte sich und mit dieser entspannung nahm ihr Körpervolumen ab. Der dunkle Schleier verflüchtigte sie und die Fähe erstrahlte wieder in weiß und silber. "Gute Jagd" schnurrte sie schon fast und betrachtete geifernd das Ren. Dann schulterte sie die Beute "Wir sollten es zur Lichtung bringen".

Buki verstand. Schon war er über dem vor Angst erbebenden Tier. Noch ein letztes Mal schaute er zu Akiba zurück, die Lefzen zu einem beinahe wahnsinnigen Grinsen zurückgezogen, voller Vorfreude auf das bevorstehende Töten. Die Augen glänzten vor Lust und doch lag in ihnen etwas, das dem Wahnsinn unmöglich machte. Vernunft, Verantwortung. Sie würde immer da sein und verhindern, dass er der Mordlust verfiel, würde verhindern, dass er zu einem anderen Nutzen tötete als der Befriedigung des Nahrungsbedürfnisses.
Seine scharfen Zähne gruben sich tief in das warme, saftige Fleisch und sein Kiefer schloss sich krachend um die Kehle des Rens. Noch ein letztes Mal bäumte sich das Ren auf, ehe seine Seele auf ewig den Körper verließ.

Akiba sah wie die Tiere vor ihr zu Boden stürzten, auch ihr auserkorenes Opfer.
Sie stürzte sich auf den jungen Hirsch und schlug ihren Kräftigen Kiefer in die Flanke. Das Tier hob den Kopf, wollte noch ein letztes mal röhren, doch dann knallte der schädel schon zu Boden. Kiba nickte Buki zu, er würde verstehen.

Bukis Nackenhaare hatten sich aufgerichtet und er musste sich anstrengen, um mit Kibas jäher Geschwindigkeit mit zu halten. Wie lange würde sie diese Form wohl beibehalten können? Doch er ließ seinen Gedanken keinen freien Lauf, dafür war nciht die richtige Zeit. Statt dessen rannte er in die entgegengesetzte Richtung wie Kiba, umrundete die meisten Rens und rannte dann frontal in sie hinein. Sogleich senkten die kraftvollen Tiere ihre mächtigen Geweihe, doch Buki kannte dieses Spiel zur genüge. Um seine FÄhigkeiten zu trainieren, hatten seine Eltern ihn schon als Welpe in eine Herde Rentiere geworfen. Geschickt wich er den Hörnern aus und nur hier und da verspürte er den leichten Druck eines Geweihs, dass an seinem samtenen Fell entlangglitt ohne ihn jedoch zu verletzen. Die flüchtenden Tiere jedoch konnten nicht beides: um ihr Leben rennen und kämpfen. Ihre knöchernen Geweihe blieben im dichten Unterholz stecken, umwickelten sich mit Schlingpflanzen oder stießen gegen Baumstämme. Die Tiere hatten keine Chance und nicht wenige fielen über ihre eigenen Waffen und schlitterten über den Waldboden, wordurch sie nicht selten Gefährten zu Fall brachten.
Buki stieß ein lautes Knurren aus, dass der Beute wie Donnergrollen in die Glieder fuhr. Am liebsten hätte er sich eines nach dem anderen zum Opfer gemacht, hätte ihre Kehlen zerfleischt, um dann zum nächsten zu springen. Doch dies war nicht sein Revier und er war den Gesetzen des Kriegers unterworfen. Kiba musste den ersten Bissen tun und er konnte es kaum noch erwarten, dass sie es tat.

Eine sekunde, ein wimpernschlag und Kiba stand nichtmehr an der stelle an der sie gerade war. Ihr Körper war blitzschnell nach vorne geschnellt und gleichzeitig hatte ihr kiefer sich grollend geöffnet. Die Fluchttioere machten ihrem namen alle ehre und gaben alles um vor der Geräuschquelle zu flüchten. Als sie dann auchnoch realisierten das es ein Raubtier war, rannten sie um ihr leben. Viele Tiere knallten zu Boden bis es eines war das sich für die Jägerin herauskristallisierte.

Und wie bereit er war. Dies zeigte nun sein eigenes, zähnefletschendes Grinsen, dass ihn nicht länger sanft und schön aussehen ließ, sondern wild und morgdlüstern. Ihm war jetzt nach Hetzen zumute, nach reißen und beißen. Sowie sie loslief, würde er an ihrer Seite sein, um mit ihr die Rens zu jagen, bis diese vor Erschöpfung zusammenbrachen.
Er wusste, dass die riesenhaften Tiere mit ihren langen, scharfen Hörnern, einem WOlf gefährlich werden konnten, doch es störrte ihn nicht. Er musste eben schneller sein als sie.

"So ist es einfacher sie zu scheuchen und es fühlt sich an als jage man ein Kanickel." sie lächelte, was nun schon fast wie ein bedrohliches Fletschen wirkte. Sie duckte sich und stemmte die Hinterbeine fest in den Boden, jeder kleinste muskel spannte sich und wartete darauf wie eine feder aufzuspringen und sie nach vorne zu schleudern. Sie sah zu ihm, fragte allein mit ihrem blick ob er bereit wäre.

Kabuki war neben der jungen Fähe stehen geblieben und war gerade im Begriff ebenfalls einen Luftzug zu nehmen, als sich Kiba zu verändern begann. Zunächst langsam und gut sichtbar, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte, doch dann, als sich ein dunkler Schatten über sie legte wie ein Mantel, begann sich die VErwandlung zu beschleunigen. Er hatte kaum geblinzelt, da war der Spuk vorbei und neben ihm stand eine wahrlich beeindruckende, dämonische Gestalt. Die Augen rot wie glühende Kohlen flackerten auf, als sie ihn erfassten und für einen Augenblick war es Buki, als starre er in die Augen seines Vaters. Beinahe hätte er sich ihr unterworfen, wie er es bei seinem Vater getan hätte, um keine Prügel zu beziehen, doch er besann sich rasch wieder und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ich habe dich wahrlich nicht unterschätzt, kleine Fähe". Er gebrauchte diese verniedlichte Form der Ansprache, um aufzuzeigen, wieviel in einer kleinen, unscheinbar wirkenden Fähe stecken konnte. Tatsächlich hatte er sich gedacht, dass in ihr gewaltige Kräfte schlummerten, doch wäre ihm diese Verwandlung niemals auch nur in Ansätzen in den Kopf gekommen. Er war gespannt, was sie in dieser Gestalt alles zu tun vermochte.

Kiba zog die Luft tief ein. Sie hatte ihr Maul leicht geöffnet und spürte nun wie der Luftzug an ihren Lefzen entlangglitt. Ihr wurde ganz flau vor aufregung, wie vor jeder Jagd. Dann blieb sie stehen und stellte die Ohren aufmerksam nach vorne. Eine Herde Ren, wue wunderbar. Sie warf einen Blick zu Buki um ihm zu zeigen das sie etwas hatte. Dann grollte sie leise, bedrohlich aber leise. Ihre Augen wurden langsam Rot, die Farbe verteilte sich über das eben noch gelbe. Sie legte den Kopf in den Nacken und fletschte die Zähne. Diese wurden länger und ihr Körpervolumen wuchs an. Eine Art schatten legte sich über ihren Pelz und färbte diesen fast Konturenlos Schwarz. Sie stand wieder auf und überragte den Krieger neben sich um ein leichtes.